Mittwoch war es wieder mal soweit, 30min vorm geplanten Tempodauerlauf teilte mir meine Freundin spontan mit, dass sie sich mit ihren Freundinnen trifft. Seit einigen Wochen ist das aber kein Grund mehr zum Streiten, denn es gibt ja die Rolle zum Radfahren. Allerdings gibt es weder Berge, noch Landschaften, noch Geschwindigkeiten, einzig greifbares ist die Trittfrequenz. Im März sind wir Strecken virtuell abgefahren, d.h. ein Streckenverlauf wurde an die Wand gehangen und es hieß 2min auf Gang X, dann 1,5min auf Gang Y usw. Wer kennt weiter sinnvolle Übungen für die Rolle? Kann ich u.U. Laufeinheiten durch die Rolle ersetzen, so kann ja z.B. ein langsamer Grundlagenlauf durch langes Radfahren ersetzt werden?

Zu allererst: Kennt deine Freundin dieses Forum? Und wenn ja, beziehst du regelmäßig Prügel für deine Äusserungen?

Das virtuelle Streckenabfahren kenn ich auch. Wir sind im Wintertraining immer eine Pyramide "gefahren", sprich: 15min locker einfahren, dann zwei Gänge schwerer, 30s so fahren (dabei Trittfrequenz beibehalten), wieder 2 gänge leichter, 60s locker, wieder schwerer - jetzt 1min fahren, 1min locker, 1,5min usw. bis 2,5min und dann wieder runter.

Desweiteren haben wir ein Gruppenzeitfahren gemacht - macht aber allein wenig Sinn würde ich mal sagen.

Ich denke ab und zu kann langes Radfahren durchaus einen Lauf ersetzen - jedoch nur im Bereich Grundlagenausdauer. Laufökonomie o.ä schult man damit nicht (logischerweise). Und ich denke du müsstes länger fahren, ich denke ne Stunde laufen bringt mehr als ne Stunde auf dem Rad.


Soweit meine bescheidene Meinung

kann meine freundin doch lesen, steht doch nichts böses drin, genau für solche fälle ist die rolle doch da.

wo sind denn die radfahrer, es muss doch noch mehr geben außer die pyramide?

Du könntest dir eine Gasmaske aufsetzen und ein Höhentraining simulieren.

(verzeih den dummen Kommentar - aber ist gerade so heiß im Büro )


Alternative: dem Frank Ziemann vom USZ schreiben - der hat im Winter immer Rollentraining gegeben - er hat sicher einige Tipps auf lager.

Und siehe da:

http://www.radsport-rennrad.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1783

Im Winter kann man auf der Rolle sehr gut Kraftausdauer (K3) trainieren, d.h. bei ner Trittfrequenz von 40-60 U/min im Sitzen schön rund treten. Puls im mittleren (GA2) Bereich, also noch nich bei allzu hohen Laktatwerten, dazu hat man im Sommer genügend Zeit. Kommt eher auf den Kraftreiz an. Da fährt man 30min ein (GA1), dann z.B. 3x10-15 min. K3 mit jeweils 15min. lockerer Pause (unteres GA1/hohe Trittfreqeunz), 30min Ausfahren. Auf ner Rolle, die die Leistung konstant unabhängig von der Trittfrequenz regelt geht das wunderbar.

Außerdem mach ich wenn genügend Zeit und draußen Schnee liegt "Koppel"-einheiten zur abwechslungsreicheren Gestaltung, z.B.:
45-60min Lauf GA1 + 2-2,5h Rolle (obiges Programm z.B., oder auch einfach nur stupides GA1) + 30min Lauf GA1

Die muskuläre Ermüdungsresistenz wird man jedoch nur durch den langen Lauf trainieren, (Fett)stoffwechsel geht auch mit Radfahren. Der lange Lauf lässt sich auch durch nen anschließendes lockeres Radfahren erweitern. Also 1,5-2h langsamer Lauf + z.B. 2h Rad GA1.